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Beschränkung der Einkommens- und Vermögensunterschiede

Niemand sollte sein Einkommen selbst festlegen können, oder durch kleine Gruppen, die sich ihr Einkommen gegenseitig zusichern. Egal ob es sich dabei um Mafiosi, Politiker oder Wirtschaftsbosse handelt.

Wenn sich Wirtschaftsbosse so mächtig fühlen, dass sie sich nicht mehr den Gesetzen eines demokratischen Staates verpflichtet fühlen, weil sie in jeden anderen auswandern können, ist die Stabilität der Welt deutlich gefährdet.

Der antike Philosoph Platon hat einmal geschrieben, wenn in einer Gesellschaft die Reichsten 20-mal so viel verdienen wie die gewöhnlichen Bürger, sei für den Zusammenhalt wenig zu befürchten . Moderne Ökonomen gehen von einem Faktor 30 bis 50 aus. Momentan liegt der Abstand in Deutschland bei mehr als dem 300fachen.(aus Kultur-Spiegel 02/2004)

Vermšgensverteilung in Deutschland Weltweit sind die Unterschiede noch krasser: Laut dem Institute for Policy Studies (IPS) bekamen im Jahr 2000 amerikanische CEOs im Durchschnitt 458 mal soviel Lohn wie Arbeiter in der Produktion. 1991 war es noch 'nur' 104 mal soviel. Die 475 Dollar-Milliardäre besitzen so viel, wie die ärmere Hälfte der Menschheit zusammen.

Große Einkommensdifferenzen führen zu Neid, Instabilitäten und Unruhen, besonders wenn es für die Allgemeinheit nicht ersichtlich ist, für welche Leistung die Einkommensmillionäre ihr Geld bekommen.

Betrachtet man die globalen Konzerne, sieht es ähnlich aus: Die Umsätze der 200 größten Konzerne der Welt machen zwar 27,5 % des weltweiten Bruttoinladsprodukts aus, sie beschäftigen aber nur 0,78 % der weltweiten Arbeitnehmer. Die meisten Arbeitnehmer sind in mittelständischen Betrieben beschäftigt. (aus "Eine andere Welt ist möglich" vom IFG)

Dilbert.com

Würde eine mäßige Umverteilung nicht sogar das Wirtschaftswachtum vergrößern? Je schneller Geld umläuft, um so größer der Umsatz, damit das BIP. Eine Million Euro bei einem Milliardär, der gar nicht richtig weiss wohin mit dem Geld, wird nicht so schnell den Besitzer wechseln, als wenn 10.000 arme Menschen je 100 Euro haben. Auch wenn man den ganzen Tag arbeitet, hat man keine Zeit sein Geld auszugeben.

Das prinzipielle Problem dabei ist allerdings, dass es in unserer Wirtschaft, durch den Zins- und Zinseszins-Effekt, leichter ist, Geld durch Geld zu vermehren, als durch Arbeit. Je mehr Geld jemand besitzt, um so leichter kann er noch mehr daraus machen.

Würden die möglichen Zinseinkünfte allerdings maximal die Höhe der Inflationsrate erreichen, könnte sich Geld nicht mehr selbst vermehren. Eine Wirtschaftspolitik, die ausschließlich auf Preisstabilität (niedrige Inflationsrate) ausgerichtet ist, wie bei der Europäischen Zentralbank (EZB), führt hingegen dazu, dass die Einkommensunterschiede zwischen Arbeitnehmern und Kapitalbesitzern immer größer werden.

Seit dem weltweiten Paradigmenwechsel von nachfrageorientierter (keynessianischer) zu angebotsorientierter (neoliberaler oder neoklassischer) Wirtschaftspolitik in den 1970er Jahren, übersteigen die langfristigen Zinsen das BIP-Wachstum in allen großen Industriestaaten, um mehr internationale Investoren anzulocken. Vertreter dieser Wirtschaftspolitik geben sogar offen zu, dass sie es für sinnvoll halten, die Unterschiede zu vergrößern. Aber wie weit soll das gehen? Welche langfristige Perspektive hat eine solche Entwicklung denn? Eine Orientierung an der Goldenen Regel der Akkumulation, nach der versucht werden soll, den Zinssatz gleich der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts zu halten, wäre sicher sinnvoller.

Ein weltweiter, funktionierender, fairer Wettbewerb würde die Möglichkeiten für hohe Investitionsgewinne auch reduzieren. Die Politik müsste die Rahmenbedingen dafür schaffen, und möglichst allen Menschen die Beteiligung ermöglichen.



Letzte Anpassung: 2008-11-17